Timeout: eine nützliche Methode in einem eskalierendem Streit

(Lesedauer ca. 2 Minuten)

Bei einem eskalierendem Streit in einem Paar lohnt es sich, ein Timeout-Verfahren einzusetzen.

Rückzug aus der aktuellen Auseinandersetzung im Paar

Timeout, das meint hier, dass sich einer der Streithähne zurückzieht. Er/Sie nimmt sich eine Auszeit von einigen Minuten oder auch länger. Das ist vor allem bei Paaren in einer Streiteskalation eine gute Idee.

Ich habe herausgefunden, dass es eine gewisse Struktur braucht, damit das Timeout-Verfahren gut funktioniert.

Vereinbarung zum Timeout

Ein Timeout sollte vorher vereinbart werden. Im Streit ist es oft nicht so günstig, einfach – womöglich wortlos – davon zu laufen. Vermutlich wird der andere hinterher laufen, oder das Verlassen des Streits als einen unzulässigen, weil destruktiven, mächtigen Schachzug interpretieren.

Also: in einer ruhigen Minute, wenn alles friedlich ist, in der Zeit vor oder nach einem Streit, wird das Timeout durchgedacht und besprochen. Wenn beide einverstanden sind, einen Streit mit einem Timeout zu entschärfen, kann man es vereinbaren.

Selbstverantwortung: den anderen nicht wegschicken

Vielleicht fast überflüssig, es zu erwähnen: Jeder, der das Timeout in Anspruch nehmen mag, kann es nur für sich selbst in Anspruch nehmen. Es geht also nicht an, den anderen ins Timeout zu schicken! (Das macht man bei Kindern als pädagogische Maßnahme in schwierigen Fällen und wird hier nicht besprochen.)

Time-Out benennen oder Zeichen geben

Wer das Timeout braucht, kündigt es an. Manchmal recht das „T“ als Handzeichen. Oder man sagt es einfach: „Ich brauche jetzt ein Timeout!“

„Ich komme wieder“

Die Partner sollten ein „Ich komme wieder“ ausmachen. Das kann man bei der Vereinbarung schon durchdenken. Es hilft ungemein, wenn dann auch im Streit der, der die Szene verlässt, dem anderen signalisiert: „Keine Sorge, ich komme wieder zurück“. Dann wird das Timeout nicht zu einem weiteren Machtmittel in der Eskalation. Ein Verschwinden ohne die Ankündigung, wieder zu kommen, macht im Allgemeinen mehr Angst oder auch Hilflosigkeit und ohnmächtige Wut. Das trägt dann nicht zur Deeskalation bei! Das kann man mit dem Hinweis auf die Wiederkehr deutlich verringern.

Zeit für das Timeout

Die benötigte Zeit kann unterschiedlich sein. Manchmal reichen wenige Minuten, um einfach die Emotionen etwas abkühlen zu lassen. Manchmal braucht es Stunden. Wenn möglich, kann man dem Partner beim „Ich komme wieder“ auch gleich sagen, wann das sein wird. Dann aber auch kommen!

Wenn es dann doch mehr Abstand und Zeit braucht, kann man das dann auch klären und vereinbaren.

Das Experiment wagen – und die Auswirkungen betrachten

Wenn man das Timeout einsetzt, kann man nach dem oder den ersten Versuchen damit in einer ruhigen Minute miteinander eine Manöverkritik durchführen. So können Schwierigkeiten geklärt werden.