Breathwork – Psychotherapeutische Arbeit mit beschleunigtem Atem

(Lesedauer ca. 2 Minuten)

Psychotherapeutischer Intensivprozess: durch Atemarbeit veränderte Bewusstseinszustände erleben und Therapieprozesse unterstützen

Methode

Atemarbeit (Breathwork) ist seit undenklichen Zeiten ein Werkzeug in vielen Kulturen. Wer ein wenig im Internet forscht, trifft auf Tausende Seiten. Bekannt sind bei uns so verschiedene Formen wie Atemlenkungen und Feueratem im Yoga, oder die Hyperventilation im Zusammenhang mit Eiswasserbaden wie bei der Wim-Hof-Methode.

Der beschleunigte Atem führt zu Veränderungen in Körper und Seele. Seit Jahrzehnten wird er in der Psychotherapie eingesetzt. Die dadurch veränderten Wachbewusstseinszustände können als Trance oder auch als psychedelischer Zustand beschrieben werden.

In dieser Form der kontrollierten Hyperventilation kann die Grenze zwischen dem Bewusstsein und dem Unbewussten aufgelockert werden. So können psychotherapeutische Entwicklungen angestoßen oder beschleunigt werden, neue Erkenntnisse reifen oder sogar herausplatzen und tiefgreifende emotionale Erfahrungen gemacht werden.

In unserer Gruppe arbeiten wir immer zu zweit: Während eine Person liegt und atmet, wird sie von einer anderen Person, die daneben sitzt, begleitet und unterstützt.

Was Du erwarten kannst

Die Atemarbeit ermöglicht eine intensive Selbsterforschung. Du kannst mit einem Forschungsthema kommen, das du genau betrachten magst. Das ist aber nicht notwendig, sondern Du kannst auch abwarten und neugierig sein, was geschieht, wenn Du offen für die inneren Prozesse bist.

In der Zeit nach dem Atmen bleibt Zeit, die Erfahrungen zu sammeln und mit verschiedenen Methoden (malen, sprechen, schreiben, bewegen) zu integrieren.

In den folgenden Einzel- oder Gruppentherapiesitzungen danach können wir weiter an der Integration der Erfahrungen arbeiten und sie hilfreich psychotherapeutisch nutzen.

Mehr Lesestoff

Wer mehr dazu lesen mag, dem empfehle ich z.B. die HomePage von Sylvester Walch „Holotropes Atmen“ oder auch von den Ovid-Kliniken (mit etlichen wissenschaftlichen Quellenangaben).

Und mich kann man natürlich auch immer fragen.

Ablauf und Anmeldung

2-tägige Gruppe


Freitag 22.9.2023 16:00 – 20:00 (Nachmittag)
Samstag 23.09.2023 9:45 – 13:00 (Vormittag)

Dieser Workshop wendet sich an alle, die sich intensiver mit sich und ihrem Inneren auseinander setzen wollen. Alle Teilnehmer können nur nach Absprache mit mir teilnehmen.

Die Atemsitzungen finden in 2 Blöcken statt. Wer am Freitag Abend atmet wird am Samstag Morgen zum Begleiter und umgekehrt.

Diese Intensivgruppe ist Teil der laufenden Therapie (ehemalige Patienten können bei mir nachfragen). Wer in diesem Quartal noch nicht da war, muss seine Kassenkarte mitbringen. Die Anmeldung geschieht per Mail an mich. Ich bestätige dann den Platz und schicke außerdem in den Tagen vor dem Workshop noch praktische Informationen herum.
Wenn Plätze frei sind, kann auch jemand teilnehmen, der/die nicht bei mir in Behandlung war oder ist. In diesem Fall kostet die Teilnahme 200,-€.

Begegnung in einem Raum ohne Sprache

(Lesedauer ca. 2 Minuten)

Intensiv-Therapie-Tag mit vertiefter Selbsterforschung und Selbsterfahrung: ein Gruppenprozess mit Kommunikation ohne Worte

Dieser Workshop macht so viel Spaß und ermöglicht so viele Einsichten, dass ich schon aufgefordert wurde, ein Abo dafür einzurichten. Ob Neueinsteiger oder Wiederholer: Jeder wird eine besondere Erfahrung machen, die wohl nur hier möglich ist.

Arbeitsformen

In dieser Selbsterfahrungs- und Therapiegruppe arbeiten wir mit nicht-sprachlichen Kommunikationsformen:

Mit Körperausdruck und Augen- und Körperkontakt, mit Stimme ohne Worte, mit einfachen Instrumenten wie Rasseln, Trommeln, Pfeifen etc. (Orff‘sche Instrumente) und ggf. Malen.

Es gibt im Ablauf der Gruppe Zeiten, in denen wir uns in gemeinsamen Runden auf nur je einen Teilnehmer fokussieren und dann wieder Zeiten von „freiem Dasein“, in denen jeder mit dem Raum, mit sich selbst und mit den anderen experimentieren kann. Ich leite bestimmte Erfahrungsmöglichkeiten an und lade zu nonverbalen Experimenten ein.

Als grundsätzliche Haltung der Teilnehmer empfehle ich, die individuelle Komfortzone gelegentlich ein wenig zu verlassen. Hierbei ist es aber wichtig, behutsam mit sich selbst umzugehen. Vielleicht will man neugierig etwas erforschen und dreht seinen Regler von „7“ auf „8“ und wieder zurück, aber nicht gleich auf „50“. 

Ich empfehle auch eine Haltung des „WuWei“ – nichts machen und nichts wegmachen, um offen mit dem umzugehen, was gerade ansteht. Dieses Konzept erkläre ich noch ausführlich im Workshop.

Was Du erwarten kannst

Dieser Workshop bietet eine Möglichkeit zur intensiven Selbsterforschung. Da Sprache oft zum Verstecken und Verschleiern genutzt wird, wird hier ein Rahmen geschaffen, der es ermöglicht, sich in seinem Inneren tiefer zu spüren und zu erkennen. Der sprachfreie Raum ist in diesem Prozess von einer besonderen Behutsamkeit gekennzeichnet. Das schließt auch humorvolle, provokative und überraschende Wendungen ein. Es können von jedem ganz eigene Forschungsthemen unter die Lupe genommen werden. Ein Thema muss aber keiner mitbringen. Es wird sich während der Teilnahme am Geschehen spielerisch eine Richtung ergeben.

Nach einer lebendigen und prozessorientierten Gruppenphase ohne Sprache über einige Stunden (die zeitweise durchaus laut sein kann) werden wir die Erlebnisse im Gespräch miteinander teilen und verstehen. Dann können wir auch noch einiges vertiefen.

Die Erfahrung, die in diesem Raum möglich ist, kann sehr tiefgreifend sein. Daher sollten die Teilnehmer darauf gefasst sein, dass sich einige emotionale Schichten ausfächern, und bereit sein sich auf intensive Prozesse einzulassen.

Bei Fragen sprich mich/sprechen Sie mich gerne an!

Ablauf

Diese non-verbale Therapiegruppe findet statt am:

19.03.2022
10:00 – ca. 18:00 Uhr

Ankommen und Einführung, Kennenlernen ohne Sprache, Innere Themen erforschen, Interaktionen ohne Sprache, Abschluss mit einem Gespräch, um Erfahrungen zu teilen oder auch aufzuarbeiten.

Gemeinsames einfaches Mittagessen, das jeder für sich mitbringt, und eine Zeit der Ruhe.

Der Workshop richtet sich an Patienten und Klienten, die mir bekannt sind.

Kosten: Teil der laufenden Therapie oder 120,-€

Verbindliche Anmeldung bitte mit Mail an mich.

Covid-19-Information

Die Gruppe wird unter den dann aktuellen Corona-Bestimmungen durchgeführt. In Arztpraxen besteht keine Zugangsbeschränkung für Patienten, egal ob geimpft, genesen, getestet oder nicht. Eine Impfung ist keine Zugangsvoraussetzung für diesen Intensiv-Therapie-Tag.

Es werden Methoden verwendet, die es nicht zulassen, eine Maske zu tragen.

Anerkennung und Wertschätzung: Sucht oder Suche?

(Lesedauer ca. 2 Minuten)

Es scheint so natürlich in unserer Zeit, dass wir Anerkennung und Wertschätzung brauchen. Doch es könnte sich auch um eine Sucht handeln.

Die Menschen, mit denen ich spreche und das Leben erforsche, gehen ohne Ausnahme davon aus, dass sie Wertschätzung und Anerkennung brauchen. Häufig beklagen sie sich, dass Partner, Eltern, Kinder, Chefs, Politiker und alle anderen es daran mangeln lassen und sehen sich in ihrer Empörung darüber völlig berechtigt.

Konditionierung auf Anerkennung in der Kindheit

Wenn Kinder in ihrer Entwicklung die Welt erobern, kann man die Begeisterung und Freude sehen, die sie dabei haben. Oder manchmal sind sie ganz selbstversunken und auf sich und ihr Tun zentriert. Es kann vorkommen, dass sie die Freude teilen wollen, und z.B. die Eltern rufen, damit sie etwas von den Entwicklungsschritten sehen können.

Nun haben die Eltern gelernt, die Kinder zu loben: „Ganz toll machst Du das!“ oder „Toll bist Du!“ In diesem Ausspruch findet eine Bewertung des Kindes und seines Tuns statt. Diese Bewertung lässt die Freude über das Tun in den Hintergrund treten. Die Kinder lernen nach und nach, sich an den Bewertungen (Wertschätzungen) auszurichten, nicht an der eigenen Lust an Entwicklungen. Die Kinder werden darauf konditioniert, die Wertschätzungen für das wichtige zu halten – und machen sie zur Grundlage für den selbst empfundenen Wert. Eben das Selbstwertgefühl.

Selbstwertgefühl als Folge der Bewertungen

Das nimmt dann seinen Lauf durch die Institutionen, mit denen die Kinder in Kontakt kommen: In der Kita wird bewerte, in der Schule mit den Noten sowieso, im Freizeitsport und später in den sozialen Medien mittels Klicks, Daumen, Herzchen, Followern usw. Ein lebenslanges Training der Selbstbewertung mittels Fremdbewertung (genannt Wertschätzung, Anerkennung, Lob usw.). In diesem Hamsterrad befinden sich alle, die ich kennen lerne. Wir sind angefixt und können uns am Ende nichts anderes mehr vorstellen, als dass wir Anerkennung brauchen wie die Luft zum Atmen, wenn wir nicht in totaler Frustration und Depression versinken wollen. Wir merken nicht einmal mehr, dass wir von Wertschätzung abhängig gemacht wurden, und damit von jedem, der will, manipuliert werden können. Wir erkennen Frust und Depression nicht als Entzugssymptome in der Folge des Drogenkonsums.

Lebenslust statt Wertschätzung

Lust entsteht ganz anders. Unabhängige Freude hat andere Wurzeln. Wir können ohne jede Wertschätzung Lust am Fühlen, Wahrnehmen und Tun empfinden. Wenn wir spielen oder einer Tätigkeit nachgehen, kann unmittelbar Lust entstehen. Keiner muss uns dafür sagen, dass wir gut gespielt haben. Es ist einfach lustvoll zu spielen. Im Flow einer Arbeit – denken, gestalten, handwerken – ist eine Bewertung einfach nur hinderlich und holt uns aus dem Rhythmus. Körperwahrnehmungen sind lustvoll, beim Essen, beim Sport, beim Sex. Keiner soll uns bewerten, wie toll wir schmecken können oder wie mäßig wir sexuelle Lust empfinden. Solche „Wertschätzungen“ sind manchmal geradezu absurd.

Wäre es nicht interessant zu erforschen, wie wir uns abhängig von Wertschätzung gemacht haben, und uns so selbst zu abhängigen Opfern von anderen mit der Macht, uns zu bewerten, entwickelt haben? Ich schlage vor, bei schönen Tätigkeiten wie z.B. Spielen, ein Tier streicheln und ähnlichem die Lust am Tun zu erforschen, und die Störung, die durch eine Bewertung hier entsteht zu bemerken.

Dann können wir das Spiel der Sucht nach Anerkennung, das sich vor unseren Augen überall ausbreitet erkennen, bei Bedarf mitspielen und ansonsten darüber schmunzeln.