Mindfulness und Meditation: Eine Gefahr für die Arbeitsmotivation? I hope so!

(Lesedauer ca. 2 Minuten)

Heute bin ich bei BBC auf diesen Artikel gestoßen, der mich sehr erheitert hat. Darin wird auf eine Studie verwiesen, in der Kathleen Vohs, Professorin für Marketing an der Universität von Minnesota, zum Schluss kommt, dass Meditation bzw. Achtsamkeitsübungen dazu führen, dass Menschen die ihnen (vom Forscherteam) gestellten Aufgaben mit weniger Motivation durchführen (obwohl sie keinen Unterschied in der Arbeitsleistung feststellen konnte).

Da kann ich nur sagen: hoffentlich ist das so!
Die beschrieben Studie hat sicher ihre Einschränkungen. Aber dass ein selbstbestimmter Mensch eine von fremden Interessen geleitete Aufgabe weniger gerne durchführt, wenn er mehr zu sich selbst kommt, finde ich doch sehr wünschenswert!
Sich zu entwickeln, reifer und freier zu werden, mehr in Verbindung mit sich und allem zu stehen, mehr zu lieben und lebendiger zu sein – all das sind seit Menschengedenken Folgen von Meditationspraxis. Es ist aber sicher keine Folge von Meditation, unselbständiger und abhängiger den Weisungen anderer zu folgen, oder wie die Schafe voll motiviert irgendeinem Führer zu folgen.
Deswegen könnte man autokratischen Regierungen und Herrschern nur raten, Meditation zu verbieten. Die Menschen, die meditieren, machen vielleicht doch weniger, was andere mit ihren Machtinteressen wollen.
Auch die „olympischen“ Wert – schneller, höher, weiter, reicher, konkurrierender – werden eher hinterfragt, und es wird klar, dass die Verfolgung solcher Ziele keine wahre Zufriedenheit ermöglicht.

In dem BBC-Beitrag wird eine andere Studie erwähnt, die heraus fand, dass die Motivation, sich körperlich bzw. sportlich zu bewegen, durch Meditation steigt. In diesem Fall tun die Menschen mehr, was gut für sie ist und ihren Einsichten entspricht. Das erscheint mir plausibel.

Auch Psychotherapie führt immer wieder dazu, dass Menschen sich entscheiden, etwas anderes zu arbeiten. Das gehört zu den Risiken und Nebenwirkungen, wenn man sich auf den Weg zu sich selbst macht (der in meinem Verständnis nicht zu trennen ist von der Verbindung mit anderen). Das ist der Grund, warum ich Coaching, dass nicht ergebnisoffen ist, weil es vom Chef bezahlt wird, kritisch beäuge.